16,2 Millionen Flüchtlinge - und niemand spricht darüber
- Antje

- 1. Juli
- 6 Min. Lesezeit
Es war ein ganz normaler Tag. Afordia hatte ihre Kinder bereits zur Schule gebracht. Danach war sie wie jeden Morgen zur Arbeit gegangen. Das änderte sich schlagartig als sie wenige Stunden später einen Anruf von ihrem Mann bekam. Dieser Anruf würde ihr Leben bis in die Grundfesten erschüttern. Nichts mehr wäre wie vorher.
"Die Fulani kommen! Du musst sofort nach Hause laufen!" Afordia erstarrte. Was war mit den Kinder? Ihr Kinder waren noch in der Schule. Sie konnte doch nicht einfach ohne sie gehen. Ihr Mann beruhite sie. Die Kinder waren bereits von einem Bruder aus der Gemeinde abgeholt worden. Sie würden sich alle gleich zuhause treffen.
Doch zuhause angekommen, traf die Nigerianerin nur auf ihren Mann. Wo waren die Kinder? Zeit zum Warten war keine mehr. Sie würden sie suchen müssen oder darauf vertrauen, dass der genannte Bruder sie in Sicherheit gebracht hatte.
In wenigen Minuten saß das Ehepaar in ihrem Auto auf dem Weg aus der Stadt. Sicherheit. Sie mussten sich in Sicherheit bringen. Doch sie kamen nicht weit.
Die islamischen Extremisten ließen niemanden einfach so aus der Stadt fahren. Afordia und ihr Mann mussten aussteigen. Eine andere Wahl hatten sie nicht. Sie waren umzingelt.
Zuerst wurde ihr Mann gefragt: "Glaubst du an Allah oder bist du ein Ungläubiger?"
Seine Antwort war klar und ruhig: "Ich bin Christ."
Diese Worte wurden zu seinem Todesurteil. Mit einer Kugel im Kopf brach er nur wenig später reglos am Straßenrand zusammen.
Als nächstes war Afordia an der Reihe. Auch ihre Antwort war deutlich: "Das Selbe wie mein Mann."
Das kalte Metall der Pistolen drückte sich an ihren Kopf. Sie schloss die Augen. Jetzt war es so weit. Gleich würde sie ihren Mann im Himmel wieder sehen. Doch Gott hatte andere Pläne.
Wie es mit Afordias Geschichte weiter geht, erfährst du in diesem Video.

Jeder von uns hat bestimmt schon die eine oder andere Geschichte von Afrika gehört. Wir wissen von Wasserknappheit, von Armut und von HIV. Doch weißt du auch von der gerade statt findenden Gewalt gegen Christen?
Wir scheinen mittlerweile imun gegen all das Leid auf der Welt zu sein. Wir wollen es manchmal gar nicht mehr hören, und sehen erst recht nicht. Was nützt es denn, wenn wir auch noch mitleiden? Das Leid nimmt ja doch nur stetig zu.
Ich kann diesen Gedankengang verstehen, wünsche ich mir doch auch so oft, das Leid nicht mehr sehen zu müssen. Doch das ist falsch!
Wir dürfen nicht weg schauen!
Alleine in Subsahara-Afrika (den Ländern Afrikas südlich der Sahara) sind 16,2 Millionen Christen auf der Flucht. Und niemand spricht darüber. All dieses Leid, dieses Unrecht wird einfach ignoriert.
In Afrika leben mehr Christen als auf jedem anderen Kontinent. Die Kirche ist lebendig und wächst beständig. Und doch, oder gerade deswegen, sind 90% der Christen, die weltweit wegen ihres Glaubens ermordet werden, Afrikaner. Das sind neun von zehn Christen, die wegen ihres Glaubens an Jesus ermordet werden.
In den vergangenen zehn Jahren hat sich der islamische Extremismus massiv ausgebreitet. Die Extremisten versuchen, ihren Machtbereich mit Gewalt auszuweiten, indem sie Regierungseinrichtungen, die ihre Ideologie nicht teilen, zerstören und Christen regelrecht abschlachten.
Joshua Williams, der Leiter von Open Doors Afrika, hat es in seinem Vortrag bei den Open Doors Tagen treffend beschrieben. Er sagte, dass das, was dort in Afrika passierte nicht einfach unmenschlich oder bestialisch sei, sondern dämonisch. Die Gewalt, die angewandt wird, um ganze Dörfer niederzubrennen, Frauen zu vergewaltigen, Männer zu demütigen und Menschen abzuschlachten, sei nur als dämonisch zu beschreiben.
Es wird deutlich, dass in Afrika nicht nur ein irdischer Kampf herrscht, sondern vor allem ein geistlicher. Die Gemeinde Jesu wächst. Das passt dem Teufel nicht. Also versucht er mit aller Kraft, die Christen zu zerstören, sie zu brechen.
Er scheint damit Erfolg zu haben. Denn seit Jahren wachsen die behelfsmäßigen Flüchtlingslager. Tausende von Menschen, vor allem Frauen und Kinder, bleiben mittellos und traumatisiert zurück. Sie haben kein Dach über dem Kopf und Hunger.
Männer Gottes wie Bischof Ayuba und Pastor Barnabas setzen alles daran, zu helfen, wo und wie sie nur können. Doch das Leid ist zu groß.

Pastor Barnabas erklärt: "Wenn man hungert, schwindet das Vertrauen auf Gott."
Materielle Nöte und anhaltendes Leid gehen nicht spurlos an den Christen vorbei. "Wo ist Gott in all dem? Warum greift er nicht ein?" Fragen wie diese steigen. An Jesus fest zu halten scheint fast unmöglich, im Angesicht all des Schmerzes.
Doch genau da kommst du ins Spiel. Die Christen in Subsahara-Afrika brauchen dich!
Die verfolgten Christen in Afrika bitten vor allem um eins: Gebet.
Wir dienen einem großen Gott, der auch das Unmögliche möglich machen kann. Genau zu diesem Gott wollen wir rufen. Wir wollen uns eins machen mit den verfolgten und leidenden Christen in Afrika und im Gebet für ihr Leid einstehen als wäre es unser eigenes. Denn das ist es: "Und wenn ein Glied leidet, so leiden alle Glieder mit; und wenn ein Glied geehrt wird, so freuen sich alle Glieder mit. Ihr aber seid [der] Leib des Christus, und jeder ist ein Glied [daran] nach seinem Teil." (1.Korinther 12,26-27, Schlachter Übersetzung)

Open Doors hat eine großartige Kampagne ins Leben gerufen, um den Christen in Subsahara-Afrika beizustehen und sie zu ermutigen: "Arise Africa".
Ein Teil dieser Kampagne ist, das gemeinsame Gebet in jeweils der ersten Woche des Monats. Zu diesen Gebetsdienst fordert Open Doors uns alle für ein Jahr lang heraus. Zusätzlich kannst du am ersten Montag des Monats ebenfalls für ein Jahr lang fasten und intensiv beten.
Wir haben nur begrenzte Mittel, aber Gottes Macht ist unendlich. Er kann und wird für Gerechtigkeit sorgen.
Dabei müssen auch wir uns, wie die verfolgten Christen in Afrika, immer vor Augen halten: Nicht Menschen sind die Feinde.
Der Hass, der in den Herzen der Täter regiert, kann nur durch die Liebe Gottes ausgelöscht werden. Auch diese Menschen brauchen Jesus. Sie brauchen seine Vergebung. Ich bete, dass wir die Verwandlung von Saulus zu Paulus noch unzählige Male auch in unserer Zeit noch erleben.
Außerdem kannst du ganz praktisch helfen, indem du die Dunkelheit, in die Afrika gehüllt ist, ins Licht ziehst. Wir dürfen nicht schweigen! Erzähle deiner Familie und deinen Freunden von dem, was gerade in Subsahara-Afrika passiert. Du kannst sogar aktiv an der "Arise Africa" Kampagne teilnehmen, indem du dir hier ein Botschafter Paket für deine Jugendgruppe, Familie, Gemeinde oder dein Gasthaus bestellst - und das völlig kostenlos.
Wo wir gerade von den Botschafter Paketen sprechen, will ich dir auch gleich eine Chance geben, Teil unserer Aktion zur Unterstützung von Open Doors und den verfolgten Christen in Afrika zu werden. Wie das geht?
Wir haben beschlossen, zu jeder deiner Bestellungen in unserem Shop eine Aktionskarte der "Arise Africa" Aktion beizulegen. So kannst du die Christen ermutigen und an der Petition teilnehmen, die dazu aufruft, dass Christen und andere schutzbedürftige Personen in Subsahara-Afrika respektvoll behandelt werden und ihre Würde geachtet wird.
Wenn du also nicht gleich ein ganzes Botschafter Paket bestellen willst, kannst du durch deine regulären Bestellungen bei uns trotzdem Teil der "Arise Africa" Aktion werden.
Außerdem werden wir den Baum im Haus Koinonia, der Pension meiner Eltern, aufstellen. Wenn du also in der Nähe bist, dann komm vorbei und ermutige deine Geschwister durch ein geschriebenes Gebet oder erbauende Worte. Dann kannst du auch gleich die Petition unterzeichnen.
Natürlich brauchen all die Flüchtlige auch materielle Hilfe. Denn neben Trauma und Hunger machen sich auch Krankheiten breit, wenn so viele Menschen auf einem Fleck leben.
Open Doors setzt sich auch dafür ein, indem sie zum Beispiel Lebensmittelpakete liefern. Zudem wollen sie den Flüchtlingen Möglichkeiten geben, ihr Trauma aufzuarbeiten und ihnen eine Perspektive für ein neues Leben geben. Langfristig wollen sie Traumaseelsorger ausbilden, Schulungen anbieten, und berufliche Ausbildungen, Mikrokredite und andere Hilfen zum Aufbau einer neuen Existenz ermöglichen.
Dafür sind Spenden möglich. Wenn es dir also auf dem Herzen liegt, praktisch zu helfen, dann kannst du das hier tun.
Du ziehst also: Die Not ist groß. Und doch hoffe und glaube ich, dass wir gemeinsam einen Unterschied für unsere Geschwister machen können. Denn in all dem Leid, dem Schmerz und den Fragen sind wir nicht allein. Wir wissen, dass Jesus für uns kämpft und dass er den Kampf am Kreuz schon längst gewonnen hat: "Gott aber sei Dank, der uns allezeit in Christus triumphieren lässt und den Geruch seiner Erkenntnis durch uns an jedem Ort offenbar macht!" (siehe 2.Korinther 2,14, Schlachter)
Lasst uns also im Glauben zusammen mit unseren verfolgten Geschwistern in Subsahara-Afrika stehen!
Alle Informationen, die du hier findest habe ich dem Botschafter Paket von Open Doors sowie den Vorträgen der Open Doors Tage entnommen, die du dir hier anschauen kannst (zumindest die von Afrika).




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